Gerd Körber wird zweimal abgeräumt

Am Sonntagabend war Gerd Körber nicht nach Feiern zumute. Während sein IVECO-Race-Truck nur eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h fahren darf, war Körber auf 180. Gleich zweimal wurde er von Rene Reinert von der Strecke gerempelt. Bis zu den Vorkommnissen bei den Sonntag-Rennen war es ein recht erfolgreiches Wochenende für das Schwaben-Truck-Team. 

Einen der Höhepunkte gab es bereits am Donnerstag. Das gesamte Fahrerfeld fuhr im Korso in das Stadtzentrum von Most. Dort wurden die Trucks den zahlreichen Zuschauern präsentiert und die Fahrer gaben Autogramme. 

Samstag:

In den freien Trainings gehörte Körber permanent zu den besten Zehn. Ein Podiumsplatz war durchaus in greifbarer Nähe. Im Zeittraining reichte es wieder in die Top Ten, allerdings war es knapper als er­wartet. In der Super Pole schaffte man den 8. Startplatz. Eine kleine Enttäuschung für das Team. „Wir hatten auf den 6. Platz spekuliert und der war auch möglich. Am Ende war es dann der 8. Platz. Bei der Nachkontrolle fanden wir den Fehler am Fahrwerk. Den konnten wir zum ersten Rennen direkt behe­ben.“ Im ersten Rennen des Tages musste Körber aus der vierten Startreihe starten. Vom Start weg war man vorne mit dabei. Es entbrannte ein Vierkampf mit Rene Reinert, David Vrsecky, Gerd Körber und Steffi Halm. Alle Vier trennte jeweils wenige Zentimeter. Körber konnte im Verlauf Vrsecky und Reinert hinter sich lassen, wobei der Tscheche durch einen schleichenden Plattfuß eingebremst wurde. 

Körber wurde fünfter, und damit war das Schwabentruck-Team weiterhin auf der Erfolgswelle vom Nürburgring. 

Im zweiten Rennen startete Körber als Vierter aus der zweiten Startreihe. Steffi Halm zog an die Spitze, Körber versuchte in ihrem Windschatten den zweiten Platz zu erobern. Dabei kam es zu einem hef­tigen Lackaustausch mit David Vrsecky, der damit den zweiten Platz übernahm, gefolgt von einem hochmotivierten Körber. Beide zeigten einen harten, aber fairen Zweikampf. Kurz danach musste er Reinert passieren lassen und bemerkte einen Leistungsverlust am IVECO. Ebenfalls waren Adam Lacko, Norbert Kiss und Antonio Albacete nicht zu halten. Am Ende reichte es zu einem 7. Platz. „Ich hatte einen guten Start und konnte anfangs mit Steffi und David mithalten. Im Verlauf des Rennens stieg die Wassertemperatur. Dadurch wurde durch die Elektronik die Leistung zurückgenommen. Das ist ärger­lich, zumal ein besseres Ergebnis drin war.“

Sonntag:

Im Zeittraining war es wieder wie verhext. Im Warm Up konnte man das Tempo an der Spitze mitge­hen, in der Super Pole reichte es wieder nur zum 8. Platz. Doch das sollte das kleinste Ärgernis an diesem heißen Sonntag, mit Kabinentemperaturen von 60°C,  sein.  In der ersten Kurve traf im Mittel­feld jeder mit jedem zusammen. Körber schob sich an Steffi Halm vorbei, hing dann an der Stoßstange von Rene Reinert und setzte diesen mächtig unter Druck. Neun Runden lang konnte Reinert dem Druck Stand halten, dann machte er einen Fahrfehler.

Körber kam mit mehr Schwung aus der Kurve, aber Reinert drückte den IVECO von der Strecke und holte sich mit 2/10 Sekunden Vorsprung den vierten Platz. Körber war stinksauer und beschwerte sich bei der Rennleitung: „Er ist mir dreimal in die Seite gefahren. Nach dem Rennen habe ich mich bei den Sportkommissaren wegen der unfairen Attacke beschwert. Wir beide wurden angehört, aber die Sportkommissare konnten sich zu keiner Entscheidung durchringen. Geschockt war ich, dass wir plötz­lich beide unter Beobachtung gestellt wurden. Das Ergebnis blieb aber wie der Zieleinlauf. Ich bin sicher nicht aus Zucker und kann hart kämpfen. Aber diese Aktion hat mit Rennsport nichts mehr zu tun, “ so ein wütender Körber.

Das letzte Rennen des Tages nahm er wieder aus der zweiten Starreihe auf. Das Rennen an sich ist wieder schnell erzählt und mutierte ein weiteres Mal zur Nebensache. Körber war im Zweikampf mit Ellen Lohr, auf die er gerade einen Angriff starten wollte. Doch plötzlich flog der IVECO ins Kiesbett, zusammen mit dem blauen MAN seines „Lieblingsgegners“ Reinert. Albacete konnte gerade noch ausweichen und musste einen großen Bogen durch das Kiesbett machen. Dadurch fiel der Spanier weit zurück. Reinert und Körber kamen am Ende des Feldes wieder zurück auf die Strecke. Der Helmlingner war nun endgültig bedient und startete eine furiose Aufholjagd. Mit der viertschnellsten Rennrunde belegte er am Ende den 10. Platz und holte sich noch einen EM-Punkt. Ein weiteres Mal ging Körber zu den Sportkommissaren, doch auch diesmal gab es keine Strafe gegen Reinert, trotz Videobeweis. Körber verlor darauf die Contenance: „Ich muss mir jetzt genau überlegen, was ich sage. Sonst bin ich nachher der Dumme. Die Videoaufnahmen beweisen ganz klar, dass mir der Reinert voll in den Truck geknallt ist. 

Ich weiß nicht, was die Rennleitung gesehen hat, aber für mich war das eine ganz unsportliche Attacke. Ich will nicht von voller Absicht reden, aber das hat rein gar nichts mit Motorsport zu tun. Das ist in diesem Jahr nicht das erste Mal, dass er Konkurrenten von der Strecke geschoben hat. Vielleicht sollte Herr Reinert im Kartsport weitermachen und die Grundkenntnisse des Motorsports und des Zwei­kampfes lernen. Über die Sportkommissare kann ich nur den Kopf schütteln, wenn solche grobe Attacken nicht geahndet werden. Will man warten, bis der erste Fahrer zu Schaden kommt. Nach bald 40 Jahren aktivem Rennsport hätte ich für Herrn Reinert noch einen Tipp: Auch wenn man viel Geld hat, ein Team kann man kaufen, Talent leider nicht. Das wird einem gegeben oder eben nicht.“

Für das Schwabentruck-Team heißt es nun „Mund abputzen und weitermachen“. Das nächste Rennen ist das Finale in Le Mans am 10./11. Oktober. 

Gerd Körber rockt den Ring

200.000 Zuschauer feiern zwei Podiumsplätze für das Team Schwabentruck Racing und       Mr. Truck Race Gerd Körber.

Team Schwabentruck powered by IVECO holt sich 2 x einen zweiten Platz!

(Zur Info. An einem Rennwochenende werden 4 Rennen zur FIA Europameisterschaft gefahren)


An diesen Truck Grand Prix wird sich das Schwabentruck-Team und Gerd Körber noch lange erinnern. Am Nürburgring gab es wieder volles Haus, und Gerd Körber brannte bei seinem Heimrennen ein Feuerwerk der Emotionen ab.

Im Zeittraining zum Samstagrennen schaffte es Körber auf Platz 8. Das Warm-Up fand am Samstagmorgen nach einem heftigen Regenschauer in der Nacht im Nassen statt. Bei abtrocknender Strecke erreichte man einmal mehr den achten Platz.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde das erste Rennen gestartet. Vor der ersten Kurve holte er sich einen Platz gegen Ellen Lohr. Am Ende der ersten Runde musste er sich wieder geschlagen geben. Nun galt es den 8. Platz abzusichern und somit im zweiten Rennen von der Pole Position aus zu starten. Zur Rennmitte wurde Antonio Albacete langsamer. Körber überholte den Spanier kurz vor Rennende und wurde 7. Für das zweite Rennen bedeutete dies weiterhin Reihe 1. Trotz der guten Ausgangslage war Gerd Körber nicht ganz zufrieden. „Ich hatte keine gute Traktion und dazu starkes Untersteuern. Es gab keine Chance, die Vorderleute zu halten oder näher zu kommen.“ 

Der Start im zweiten Rennen war für Körber optimal. Albacete war an der ersten Kurve auf der besseren Linie, übernahm die Führung und fuhr zu einem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg. Körber hatte dagegen alle Hände voll zu tun.

David Vrsecky, Jochen Hahn, Norbert Kiss und Steffi Halm hingen an seiner Stoßstange. Der Tscheche setzte Körber stark unter Druck, aber der Helmlingener machte nicht den kleinsten Fahrfehler. Dahinter bekriegten sich die weiteren Kontrahenten. Damit hatte Körber nur noch Vrsecky format­füllend im Rückspiegel. Am Ende überquerte Körber mit knapp 3/10 Sekunden die Ziellinie vor Vrsecky und holte sich mit Platz 2 nicht nur einen Podiumsplatz, sondern das beste Saisonergebnis. Das gesamte Schwabentruck Team stand Kopf und feierte bei der Siegerehrung ausgiebig. „Das war ein tolles Rennen. Eigentlich bin ich lieber in der Rolle des Jägers als des Gejagten. Ich musste hochkon­zentriert fahren, um David hinter mir zu halten. Ein ganz dickes Lob geht an das ganze Team“, so Körber, und ergänzt „Ich hoffe, Antonio Albacete lädt mich heute Abend zu einem Bier ein - ich habe ihm ein geruhsames Rennen verschafft, während ich unter Druck stand.“

Motivierend war, dass mit Pierre Lahutte der IVECO Brand CEO zu Gast am Ring war.


Sonntag:

Im Zeittraining waren die Positionen für die Super-Pole schnell bezogen, so dass die meisten Race-Trucks an den Boxen abwarteten. In der Super-Pole reichte es diesmal nur zum 9. Platz. Teamchef Georg „Schorsch“ Glöckler beruhigte aber: „Wir müssen nochmal nach der Luft schauen, aber an­sonsten läuft der IVECO rund. Mich wurmt nur, dass die beiden Mädels, Steffi Halm und Ellen Lohr, vor uns stehen.“

Der Start endete für die Spitze am Ende der Start-Ziel-Geraden im Tohuwabohu und Gerd Körber war plötzlich Vierter. Um Platz 3 begann ein harter Dreikampf zwischen Steffi Halm, Gerd Körber und Antonio Albacete. Zur Mitte des Rennens wurde der IVECO schlagartig langsamer und Albacete, Jochen Hahn und René Reinert kamen ohne großen Kampf vorbei.

Am Ende blieb zum zweiten Mal der 7. Platz. Gerd Körber konnte nach dem Rennen den „Leistungs­verlust“ erklären: „Steffi Halm hat meinen rechten Hinterreifen getroffen, meinen Reifen aufgeschlitzt und die Felge beschädigt. Das kann im Zweikampf schon mal passieren. Ein dritter Platz wäre durchaus drin gewesen. Aber so starte ich beim letzten Rennen wieder aus der ersten Reihe.“

Das letzte Rennen zur Truck-Europameisterschaft wurde noch einmal hochdramatisch. Adam Lacko hatte von der Pole-Position den besten Start, Körber konnte sich als Zweiter einreihen. Direkt dahinter flogen die Fetzen. Steffi Halm traf Jochen Hahn, die wiederum wurde von ihrem Teamchef Reinert getroffen und Albacete musste einen sehr großen Bogen nehmen. Das verschaffte den beiden Führen­den Luft nach hinten. Allerdings stürmte Körbers alter Kumpel und Ex-Teamkollege David Vrsecky heran. Der Tscheche hatte sein persönliches Déjà-Vu. Egal, was er machte, es gab einfach kein Durch­kommen am weiß-orangen IVECO. Immer wieder klopfte er von hinten an, aber einen dreifachen Truck-Europameister bringt so etwas nicht aus der Ruhe. Vrsecky musste seinerseits mit einem Auge den Rückspiegel beobachten, denn der schnelle Ungar Kiss wollte den beiden einen Podiumsplatz streitig machen. Doch alle Attacken kamen zu spät. Adam Lacko holte den Laufsieg, dahinter fuhr Gerd Körber wiederum mit 3/10 Sekunden vor Vrsecky auf den zweiten Platz. Der ganze Ring schien eine La-Ola-Welle zu sein. Das gesamte Team und die Fans standen Kopf. Das Team Schwabentruck und die IVECO Vertriebsmannschaft wurden von ihren Emotionen völlig übermannt. Der Fahrer selbst war sprachlos. Später fand ein hochzufriedener Gerd Körber doch Worte zu einem gran­diosen Wochenende. „Bei meinem Heim Grand Prix und vor den Sponsoren und Fans stehe ich unter enormen Druck. 

Bei der letzten Siegerehrung stand mit einem IVECO und zwei Buggyra zum ersten Mal kein MAN auf dem Podest. Das zeigt, dass wir an den Gegnern dran sind. Das Wochenende war für uns alle unbe­schreiblich. Ein großer Dank geht an das Schwabentruck-Team und an IVECO, die mich hier wieder gepusht haben. Aber ich muss das Ganze erst einmal sacken lassen.“

Neben den beiden Podestplätzen war Gerd Körber mit 38 Punkten auch bester deutscher Fahrer auf dem Nürburgring. Mit acht Läufen weniger liegt Gerd Körber zurzeit auf dem 8. Platz der Europa­meisterschaft. Bereits in zwei Wochen geht es für Körber auf ein neues Terrain mit dem IVECO Race-Truck. Das Team startet am 10./11. Juli bei der GR.B Rallyelegende in Saalfelden / Österreich. 


Presse Vorbericht zum Nürburgring 2015

Gerd Körber feiert 28. jähriges Nürburgring-Jubiläum

Am Wochenende findet der 30. Truck-Grand-Prix statt.

Damals war’s; vom 18.07. – 20.07.1985 fand ein großes Spektakel auf dem Nürburgring statt. Zum ersten Mal gab es LKW-Rennen offiziell in Deutschland. Nicht auf der Autobahn, sondern auf dem legendären Ring in der Eifel. Seinerzeit wurde in drei Klassen gefahren; bis 300 PS (22 Starter), bis 360 PS (16 Starter) und bis 450 PS (13 Starter). Knapp 50 % aller Fahrer kamen aus England. Von den vier Fahrern ist heute noch Lutz Bernau mit dabei. 1985 als Fahrer auf MAN blieb er der Marke treu und ist heute Teamchef seines erfolgreichen Truck Sport Bernau Teams. Aber noch ein „Altgedienter“ war beim ersten Truck-Rennen dabei: Gerd Körber, damals im Stop & Go Rennen dabei, nahm zusammen mit Vater Adolf Kontakt zur Szene auf. Nach dem Wochenende hatte die Familie Feuer gefangen. Anfangs war man auf einem gekauften Truck mit mäßigem Erfolg unterwegs. 1987 entschied die Familie „entweder wir machen Truck-Rennen richtig oder gar nicht.“ Familienoberhaupt Adolf Körber beschloss „wir bauen im eigenen Team einen eigenen Truck.“ Der Phoenix-MAN stieg aus der Asche. Anfangs belächelt, gehörte der Truck des kleinsten LKW-Herstellers bald zur europäischen Spitze. Der erste EM-Titel folgte 1991 durch Gerd Körber, Vize-Meister wurde Teamkollege Curt Göransson.

Von da ab bis heute gehört Gerd Körber zum lebenden Inventar im Truck-Race Sport und ist unter den Fahrern der „Stubenälteste“. Er ist zwar nicht der älteste Fahrer, aber als Fahrer am längsten in der Truck EM. Allerdings nicht permanent. 2008 und 2009 gab es zwei Saisons ohne Mr. Race-Truck, wie ihn seine Fans nennen. Einmal hatte er 2008 keinen adäquaten Renn-Truck mehr bekommen, ein andermal hatte er seinen Rücktritt vom aktiven Sport angekündigt. 2010 rief ihn Georg Glöckler an und überzeugte den „Truck-Race Rentner“ zum Rücktritt vom Rücktritt. Anfangs im Mittelrhein-Cup unterwegs wechselte man wieder in die Europameisterschaft. Als reines Amateur-Team konnte man immer wieder die großen Werk­teams ärgern. 2015 sind Gerd Körber und das Schwaben-Truck-Team auf Augenhöhe mit den Konkurrenten.

Was bleibt nach 25 Jahren Truck-Race, davon 24 auf dem Nürburgring und ein Rennen auf dem Sachsenring? Ein immer noch hochmotivierter Gerd Körber, der mit seinem Engagement und seinem Siegeswillen auch heute noch ein komplettes Team mitreißen kann. Bei seinem Heim-Grand-Prix will er seinen Fans wieder Renn-Action bieten. Die Fans lieben es, wenn Körbers Truck mit unzähligen Kampfspuren über die Ziellinie fährt und er sich danach mit Donuts und Reifengeruch vor der Zuschauertribüne feiern lässt. Gerd Körber dazu: „Es macht riesigen Spaß auf dem Nürburgring. Auch wenn es manchmal nervig ist, weil jeder mir die Hand schütteln will oder ein Autogramm haben möchte, obwohl wir einen enggesteckten Terminplan haben. Aber ich genieße das Bad in der Menge und versuche immer, jedem Fan seinen Wunsch zu erfüllen.“

In diesem Jahr ist er mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf dem Nürburgring. Das Lachende, „weil ich wieder bei meinen Fans sein kann und ich ihnen tolle Rennen zeigen möchte“ und das Weinende, „weil wir dieses Jahr ohne einen guten Freund am Ring sind. Ich war geschockt, als ich vom Tod von Klaus-Peter Kessler gehört habe. Er war ein guter Journa­list und ein ganz lieber Mensch. Er hatte ein grenzenloses Fachwissen und einen trockenen Humor und er war ein Journalist, der nie nervte und für den man sich immer Zeit nahm. Ich werde ihn sehr vermissen, und ich hoffe, dass er uns am Wochenende von oben zuschaut.“

Für Gerd Körber und das Schwaben-Truck-Team beginnt der Truck-Grand-Prix bereits am Donnerstag mit den Pressefahrten. Der Freitag ist geprägt von den freien Trainings zu den Rennen am Wochenende. Und am Sonntagabend darf es dann gerne Sekt statt Selters sein.

Nürburgring 2014

Nürburgring 1990

Nürburgring 1990

                   

© Michael Friedel, Meisenweg 10, 35745 Herborn

Gerd Körber • BICKEL-TEC GMBH • Hindenburgstr. 19 • D 77866 Rheinau • 

Tel. 07227/9586-0 • Fax. 07227/9586-16

                                                                                  

Presse Nachbericht vom Red Bull Ring.

Gerd Körber stürmt in Spielberg auf das Podium


Hochmotiviert und mit komplett überarbeitetem IVECO geht es für die Schwaben-Truck Truppe um Teamchef Georg „Schorsch“ Glöckler zum Red Bull Ring im österreichischen Spielberg. Neben Gerd Körber war in diesem Rennen auch Markus Altenstrasser mit am Start. Für Altenstrasser sind diese Rennen sein Heim-Grand-Prix.


Samstag:
Beide Fahrer des Schwaben-Truck Teams qualifizierten sich für die Super Pole. Hier trugen die besten zehn Fahrer das eigentliche Zeittraining aus. Am Ende reichte es Gerd Körber für Startplatz 6, zum Schluss knapp geschlagen von Antonio Albacete und David Vrsecky. Markus Altenstrasser wurde 10.
Nach dem Regen am Morgen war die Strecke zum ersten Rennen abgetrocknet. Am Start setzte sich Norbert Kiss an die Spitze und holte sich den ersten von insgesamt vier Siegen! Der Fight um Platz 6 war eine heiße Sache. Gerd Körber, René Reinert und Ellen Lohr verschenkten keine Zentimeter und jeder hoffte auf einen Fehler des anderen. Körber behielt bis zum Schluss die Oberhand und sicherte sich den begehrten sechsten Platz. Ellen Lohr’s Kampf wurde nicht belohnt. Wegen Overspeed erhielt sie eine 30-Sekunden-Strafe und fiel auf den 11. Platz zurück. Nutznießer der Strafe war Markus Altenstrasser, der bisherige 11. Durch Lohr’s Strafe „erbte“ er den 10. Platz und damit einen EM-Punkt.


Auf der Pole im zweiten Rennen stand der Truck-Race Neuling Ryan Smith. Trotz eines guten Starts schob sich Reinert neben den Engländer. Beide hielten nebeneinander auf die erste Kurve zu. Routinier Körber sah, dass diese Aktion nicht gutgehen konnte und hielt Distanz auf die vor ihm Fahrenden. In der Rechtskurve kam was kommen musste; die beiden MAN krachten zusammen. Lachender Dritter war Körber, der den Braten bei der Zufahrt zur Kurve gerochen hatte. Er führte nun das Feld an, gefolgt von Jochen Hahn und Norbert Kiss. Nach fünf Runden musste er sich den beiden MAN-Piloten geschlagen geben. Dahinter drängten die beiden Buggyra-Piloten David Vrsecky und Adam Lacko sowie Antonio Albacete. Körber benötigte nun seine gesamte Rennerfahrung, um das Trio hinter sich zu halten. Der IVECO wurde immer breiter und, egal was der Tscheche Vrsecky unternahm, an Körber’s Truck gab es kein Vorbeikommen. Dann ging es auf die Zielgerade und Vrsecky konnte seinen Buggyra neben den IVECO setzen. Körber setzte alle 1.050 PS seines Motors in Energie um und
holte sich den dritten Platz. Der Vorsprung zu Vrsecky bestand aus einem Hauch aus Nichts, es waren minimale 26/1000 Sekunden! Gerd Körber atmete nach dem Rennen erst einmal tief durch: „Oh haua, das war echt knapp. Aber egal, WIR haben den Podiumsplatz geschafft“. Im Schwaben-Truck Team wurde danach ausgiebig gefeiert. Auch Markus Altenstrasser ging nicht leer aus, er wurde wieder 10. und holte seinen zweiten EM-Punkt.


Sonntag:
Die Glückssträhne im Schwaben-Truck Team hielt auch im Zeittraining an. Beide IVECO waren wieder in der Super Pole und errangen dasselbe Ergebnis wie am Vortag. So durfte es weitergehen.
Am Start zum ersten Rennen setzte sich Körber direkt an Vrsecky’s Buggyra fest. Gleichzeitig klebten Albacete und Reinert am IVECO. Trotz Hauens und Stechens gab es bis ins Ziel keine Positionsveränderungen. 

Im abschließenden Rennen zeigte Körber erneut, dass er ein ausgesprochen guter Starter ist. Er überrumpelte wieder den Polesetter, diesmal Anthony Janiec, und stürmte in Führung. Im Gegensatz zum Vortag musste er Reinert auf der Ideallinie der Rechtskurve den Vortritt lassen. In der vierten Runde zogen auch Kiss und Albacete vorbei. Im Ziel war es erneut der 6. Platz, doch die Freude währte nicht lange. Wegen Overspeed wurde Körber disqualifiziert. Dieser Nuller tat der Stimmung im Team keinen Abbruch. Altenstrasser hatte in Spielberg den 10. Platz abonniert: Vier Rennen – vier 10. Plätze. Gerd Körber holte sich am Wochenende 26 Punkte und damit den 7. Platz in der EM. Lange feiern konnte das Team aber nicht. Das nächste Rennen in Misano ist bereits am kommenden Wochenende. Das
bedeutete für das Team Zusammenpacken und Los geht’s nach Italien.
Trotz der Disqualifikation war Gerd Körber hochzufrieden. „Wir können mit den Top-Teams mithalten und müssen uns nicht verstecken. Das stimmt uns sehr positiv. Die MAN-Truppe umfasst 9 Race-Trucks. In den letzten Jahren mussten wir uns da hinten anstellen. Aber nun können wir mitmischen und auch den beiden Buggyra können wir Paroli bieten. Ich hoffe, bis auf die Disqualifikation, so geht es in Misano weiter.“


Das Rennen zum 3. Lauf des European Truck Racing findet bereits am 22. – 24.05.2015 im italienischen Misano statt.
Körber erreichte mit Platz 5 wieder ein Spitzenresultat. Altenstrasser blieb konstant
auf Platz 10.

2. Lauf auf dem Red Bull Ring in Spielberg / Österreich

FIA European Truck Racing Championship 2015

Gerd Körber und das Schwaben-Truck Team starten in die neue Saison 2015

Auf geht’s nach Spielberg

Rückblick auf 2011; Gerd Körber hatte den Renn-Helm an den Nagel gehängt und war gerade geschäftlich in Kehl unterwegs, als ein Handy klingelte. Am anderen Ende war Georg „Schorsch“ Glöckler und verkündete geradewegs: „Du Gerd, mir san hier in Ulm und wollet in 80 Tagen einen Renntruck z’samma baua. Mir bräuchtet noch a Fahrer. Könnscht Du für uns fahra?“ Erste Reaktion: Höfliche Zusage eines Rückrufes und der Gedanke: Da war ein Spinner amTelefon. Und am Nürburgring stellte sich dann das Schwaben-Truck Team mit Fahrer Gerd Körber vor. Das war vor fünf Jahren, und das schwäbisch-badische Projekt wurde von Saison zu Saison immer besser. Wurde die Ulmer Krabbel- und Bastelgruppe anfangs von den gestandenen Teams belächelt, konnte man sich mehr und mehr zum besten Privat-Team steigern und oftmals die Werksteams ärgern. Zwei Dinge sprechen in dieser Saison für das  Schwabentruck Racing Team. Wurde Truck-Racing in den letzten Jahren im Haus IVECO / FIAT stiefmütterlich behandelt, hat man seit diesem Jahr die 1.050 PS starken Boliden als Marketing-Projekt entdeckt. Bereits in den letzten beiden Jahren war man Gast auf dem Nürburgring, da man merkte, dass sich 150.000 Zuschauer bei der dreitägigen Action nicht irren können. Dazu stieg MAN als offizielles Werksteam aus. Nach dem Ausstieg von Renault im Jahr davor, gibt es in dieser Saison keine Werksteams mehr. Damit ist der Vorsprung der ehemaligen Werksteams nicht mehr so groß. Gerd Körber kann auch auf einen fast neuen IVECO setzen. „Das Fahrzeug wurde im Winter komplett neu aufgebaut und wir konnten viele Teile völlig neu überarbeiten und optimieren. Bei den Tests Ende März im tschechischen Most konnten wir die Zeiten zum Vorjahr um über zwei Sekunden verbessern.“ Nach den erfolgreichen Tests bekam der IVECO eine weitere Ausbaustufe, die unter anderem die Schaltvorgänge beschleunigen, sowie neue aerodynamische Seitenteile, welche das Wasser der Bremsen und der Ladeluftkühlung optimaler ableiten. Dazu gibt es zum Rennen in Spielberg weitere verbesserte Upgrades und einen neuen überarbeiteten Motor. Damit ist das Schwabentruck Racing Team gut für den Saisonauftakt gerüstet. Wie in den letzten Jahren nimmt man auch in diesem Jahr nur an fünf Rennen teil. Die Konkurrenten hatten bereits das erste Rennen vor zwei Wochen. Gerd Körber sieht das aber nicht als Nachteil: „Wie in den letzten Jahren fahren wir nicht um den Titel. Wir konnten uns aber einen ersten Blick verschaffen, wer in Spanien an der Spitze fuhr. Eigentlich sind es die üblichen Verdächtigen; Jochen Hahn, Norbert Kiss, Adam Lacko und David Vrsecky. Bei den MAN Fahrern muss man sehen, wie es ohne Werksunterstützung in den einzelnen Teams läuft. Bei Buggyra war ich selbst erfolgreich gefahren. Die machen schon seit vielen Jahren eine tolle Arbeit. Das wäre unser Ziel, dorthin zu kommen. Unser Team muss sich nicht vor dem anderen verstecken. War alles am Anfang bei den Schwaben chaotisch, machen die Jungs heute zusammen mit Schorsch Glöckler eine absolut tolle Arbeit. Teamgeist und Engagement sind immer bei 100 Prozent.“ Oder wie Schorsch Glöckler sagt: „Auf geht’s geh‘ ma.“

Das Team wird direkt nach dem Wochenende in Spielberg, nach Italien Misano weiterreisen, da da über das Pfingstwochenende das nächste Rennen stattfinden wird.

© Michael Friedel, Meisenweg 10, 35745 Herborn

Gerd Körber • BICKEL-TEC GMBH • Hindenburgstr. 19 • D 77866 Rheinau • 

Pressemitteilung Le Mans 2014

Mit nur einem Punkt das Ziel in die Top Ten verfehlt.

 Sekt oder Selters hieß es beim Finale im französischen Le Mans. Ein Platz unter den ersten Zehn in der EM war in greifbarer Nähe. Lediglich 15 Punkte fehlten auf Platz 8. Doch am Ende gab es weder Sekt noch Selters, schon eher stilles Wasser. Dabei fing das freie Training vielversprechend an. Gerd Körber konnte sich in den Trainings um die Plätze 6 und 7 aufhalten. Damit konnte man die Zielsetzung, ein Platz unter den ersten Zehn, ins Auge fassen.

Samstag:

Das Zeittraining sah einen gut aufgelegten Gerd Körber, der das Tempo der Führenden mitgehen konnte und am Ende Platz 10 erreichte. In der anschließenden Super Pole verbesserten sich die Konkurrenten teilweise um fast zwei Sekunden, während Körber plötzlich nicht mehr schneller wurde.

Am Ende blieb auch hier der 10. Platz. Zum Start des ersten Rennens fehlte der IVECO in der Startaufstellung. Gerd Körber war zum Zuschauen verurteilt. Dies leider nicht nur zum ersten, sondern auch für das zweite Rennen des Tages. Entsprechend war Körber frustriert: „Im Zeittraining hatte ich plötzlich mit Leistungsverlust zu kämpfen. Damit reichte es noch für Platz 10. Zuerst gingen wir davon aus, dass es nicht so schlimm wäre und wir am Rennen teilnehmen könnten. Doch jetzt haben wir Öl im Kühlerausgleichsbehälter gefunden. Um einem kompletten Motorschaden vorzubeugen, müssen wir den Motor wechseln. Damit ist der Samstag komplett gelaufen. Seine unmittelbaren Konkurrenten/in konnten sich Pünktchen weise von Gerd Körber entfernen.

Sonntag:

Pünktlich zum Zeittraining setzte Regen ein. Normalerweise genau das richtige Wetter für Körber. Diesmal sollte es aber nicht passen. Le Mans, IVECO und Schwabentruck-Team wollen einfach keine Freunde werden.

Die Ergebnisse der Auftritte in Le Mans waren bisher bescheiden. Und es sollte auch in diesem Finale nicht besser werden. Es reichte diesmal nicht für die Super Pole, wenn auch nur knapp. Aber knapp vorbei, ist auch vorbei. Es blieb beim letzten Zeittraining des Jahres bei Platz 12. Bei strömenden Regen ging es ins Rennen. Steffi Halm konnte Körber schnell überholen, dann aber kam es zu einem harten Zweikampf mit dem Portugiesen José Teodosio. Nach mehreren Überholmanövern behielt Körber die Oberhand und machte sich auf in Richtung Frankie Vojtisek. Es reichte nur noch bis in Sichtweite des Tschechen und Platz 10. Damit hatte das Schwabentruck-Team einen EM-Punkt eingefahren. „Das neue Set-Up für das Regenrennen hatte sich als richtig erwiesen. Im letzten Rennen starte ich von Platz 10. Da sollte noch was drin sein.“ 

Der Start war sehr gut. Bereits nach einer Runde war er an Frankie Vojtisek und dem neuen Europameister Norbert Kiss dran. Ein versöhnlicher Platz 6 war in greifbarer Nähe. Dann eine Schrecksekunde im Schwabentruck-Team. Hinter Vojtisek fehlte der IVECO und es folgten Steffi Halm und Javier Mariezcurrena. Mit großem Abstand folgte Gerd Körber nun auf dem 12. Platz und so blieb es bis ins Ziel. Der Abstand zu Mariezcurrena betrug 22 Sekunden. Große Verwunderung gab es bei Teamchef Georg „Schorsch“ Glöckler.

Gerd Körber konnte nach dem Rennen aufklären: „Das war mein Ding.

Beim Dreikampf zwischen Frankie und Kiss bin ich von der Strecke gerutscht und musste mühselig raus aus dem nassen Kiesbett. Danach waren die Konkurrenten fort.“ Das Endergebnis passte aber zum ganzen Wochenende. 

Das Gesamtresümee von Gerd Körber fiel daher gedämpft aus, aber am Ende fand er den positiven Aspekt der Saison 2014: „Die Punkteausbeute hier in Le Mans war mit einem Punkt schlecht. Wir hatten schon mit mehr gerechnet. Am Ende fehlen uns 11 Punkte auf den avisierten 10. EM-Platz. Insgesamt gesehen haben wir aber in dieser Saison 14 Punkte mehr eingefahren als 2013. Und das wieder bei nur fünf Rennen. Wir haben uns von Jahr zu Jahr gesteigert. Das ist sehr positiv und zeigt, dass das Schwabentruck-Team auf dem richtigen Weg ist, und dieser für 2015 weiter nach oben geht. In diesem Jahr bin ich mit den fünf Rennen bester Race-by Race Fahrer geworden.

Dies ist der Titel für den besten Fahrer in der EM, der nicht an allen Rennen teilnimmt. Darauf bin ich, zusammen mit dem gesamten Schwabentruck-Team und IVECO, sehr stolz...“


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Pressemitteilung Most 2014

 

Startchaos im tschechischen Most

Gerd Körber’s IVECO stark in Mitleidenschaft gezogen

 

Im tschechischen Most fand für Gerd Körber und das Schwabentruck Team der vorletzte Lauf statt. Für die anderen Fahrer der Truck-EM gibt es insgesamt noch drei Rennen, Gerd Körber nimmt nicht an allen teil und gilt als Race-by-Race Fahrer. Für die Rennen in Most hatte man sich wieder viel vorge­nommen. Platzierungen unter den ersten Zehn war ein Muss, Platz 5 war angestrebt. MAN und Buggyra waren immer noch in ihrer eigenen Welt, aber auf Renault hatte man aufgeschlossen.             

Samstag:

Im Zeittraining hatte man sich wieder für die Super Pole qualifiziert. Am Ende war es der 9. Startplatz. Der Start verlief für Körber recht gut, bis zur ersten Schikane. Zuerst geht es 90° nach rechts, dann 90° nach links und hier passt gerade einmal ein Race-Truck durch. Und so kam es, wie es kommen musste. Die ersten kamen unbeschadet durch, aber Markus Bösiger, Rene Reinert und Benedek Major standen quer in der Schikane. Gerd Körber kam gerade so an den kreiselenden Trucks vorbei. Steffi Halm hatte keine Chance und knallte in den Truck von Major. Damit war die Schikane verstopft und die Renn­leitung zeigte die rote Flagge. Nach geraumer Zeit erfolgte der zweite Start. Wieder ging es bis zur Kurve, dann traf es Gerd Körber. Rene Reinert war wieder beteiligt. Er traf den IVECO von Körber, der sich mitten im Fahrerfeld drehte. José Rodrigues traf den IVECO abermals. Körber versuchte mehrmals, den Motor zu starten, aber der zerfledderte IVECO gab keinen Mucks von sich. Damit musste die Rennleitung abermals die rote Flagge ziehen. Kaum war das Rennen abgebrochen, erwachte der Motor zu neuem Leben. Damit blieb Körber weiter im Rennen und konnte beim dritten Start teilnehmen.


Die Rennleitung hatte entschieden, das Rennen von 11 auf 7 Runden zu verkürzen. Nun wurde endlich Rennen gefahren und Körber brachte seinen stark demolierten IVECO auf Platz 9 ins Ziel. So derangiert wie der IVECO aussah, hätte Körber’s Sponsor TÜV Rheinland keine Plakette erteilt. Doch es waren nicht nur die Plastikteile, die in Mitleidenschaft gezogen wurden, Teamchef Georg Glöckler und die „Jungs“ hatten eine Nachtschicht vor sich. Doch zuerst stand noch das zweite Rennen des Tages auf dem Programm. Mit einem halben Truck schickte man Körber ins Rennen. Von Platz 9 startend wurde er am Ende 8., aber mit dem stark havarierten Truck war nicht mehr drin.          

Sonntag:

Das Warm-Up und Zeittraining fand bei strömendem Regen statt. Wieder war man in der Super Pole und fuhr auf den 9. Platz. Im Parc Fermé gab es technische Unregelmäßigkeiten an den Trucks von Norbert Kiss, Rene Reinert und Frankie Vojtisek. Diese drei Herren mussten das Rennen vom Ende des Feldes angehen, Körber startete somit auf Platz 6. Vom Start weg konnte er mit der Spitze das Tempo mitgehen. Zeitweise hingen Jochen Hahn, Markus Bösiger, Antonio Albacete, Gerd Körber, Anthony Janiec und José Rodrigues Stoßstange an Stoßstange aneinander. An der Spitze waren Adam Lacko und David Vrsecky enteilt. Die Positionen blieben bis ins Ziel. Gerd Körber war hochzufrieden. „Ich konnte mit den Werksfahrern gut mithalten. Auf den Sieger Lacko fehlten mir nur 10 Sekunden. Und die beiden Buggyra sind bei ihrem Heimrennen in einer eigenen Welt. Aber Hahn und Albacete waren in Sichtweite.“



Das abschließende Rennen wurde noch einmal turbulent. Körber startete aus der zweiten Startreihe. Die ersten Zehn fuhren vom Start weg auf „Tuchfühlung“. Dann eine Schrecksekunde im Schwaben Truck-Team. „Ich wollte mir gerade Rodrigues vornehmen, als dieser auf den Kerb kam, die Kontrolle über den Truck verlor und mir mit Maximum Speed (ca. 150 km/h) in den IVECO knallte. Mein IVECO kreiselte mehrmals über die Strecke, und ich hatte Glück, dass mich keiner getroffen hat“, so Körber, der bei dem Crash einen Logenplatz hatte. Auf Platz 12 nahm er das Rennen wieder auf. Schnell lief er auf Steffi Halm auf und konnte sie überholen. An ihrem Teamkollegen, Jean-Pierre Blaise, gab es einen harten Zweikampf. Körber dazu: „Ich fuhr mehrmals neben ihn, und immer wieder fuhr er mir in den Truck. Und er zog dies immer wieder brutal durch, obwohl ich die Nase vorne hatte. Nach dem letzten harten Crash habe ich beschlossen, alle weiteren Angriffe abzubrechen. Der Blaise ist im Fahrerfeld als Kamikaze-Fahrer bekannt. Wir Truck-Racer sind sicherlich nicht zimperlich, aber so geht es auch nicht.“ Die Einschläge hatten ihre Spuren hinterlassen, so dass Halm kurz vor Rennende wieder vorbeikam. Im Ziel blieb letztendlich der 12. Platz. Trotz der letzten Null-Nummer war Körber nicht unzufrieden. „Bis auf das letzte Rennen war alles nach Plan gelaufen. Mit 37 Punkten liege ich auf Platz 10 in der EM. Damit haben wir mit dem Schwabentruck-Team und IVECO bewiesen, dass man als Privatteam vorne mitfahren kann.“ Das Saisonfinale für das Schwabentruck-Team und Gerd Körber sowie alle Fahrer der EM findet, mittlerweile traditionell, auf der legendären Rennstrecke Circuit Bugatti im franzö­sischen Le Mans statt.

 

© Michael Friedel, Meisenweg 10, 35745 Herborn

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