Rennbericht Misano

Trotz Ausfall zufrieden mit den Ergebnissen

Nach dem letzten Test im tschechischen Most, reiste das Schwabentruck-Team recht zuversichtlich ins warme Misano. Dabei konnte man in Most nicht einmal das volle Potenzial des IVECO abrufen. „An beiden Tagen war es kalt und regnerisch, sodass wir nicht alles testen konnten. Die Fahrwerkstests zeigten aber, trotz des schlechten Wetters, dass wir da in die richtige Richtung gearbeitet hatten. Der IVECO ist sehr gut zu fahren“, resümierte Gerd Körber nach den Testtagen.

In Misano qualifizierte sich Körber mit Platz 8 direkt unter den Top Ten. „Letztes Jahr musste ich noch richtig kämpfen, um unter die besten 10 zu kommen. Heute konnte ich im Zeittraining das Tempo der anderen mitgehen. Sicherlich fehlt uns auf die MAN und Buggyra Zeit, aber wir konnten die Lücke zum Vorjahr deutlicher schließen.“

Im ersten Rennen am Samstag hatte Körber einen guten Start, fand die richtige Lücke und schob sich bereits nach wenigen hundert Metern auf Platz 5. In der zweifachen 90 Grad Kurven-Kombination krachte ihm Rene Reinert in den IVECO. Während Reinert das Rennen weiter aufnehmen konnte, war für Körber das Rennen mit einem Federbruch zu Ende.

Das zweite Rennen musste er vom Ende des Feldes als 22er aufnehmen.  Mit einer gehörigen Portion Wut und der richtigen Fahrwerkseinstellung, preschte er vom Start weg durch das Feld. Das war ganz im Sinne der vielen tausend italienischen Zuschauer, die immer wieder von ihren Sitzen aufsprangen. Da war wieder das Feuer des 3-fachen Europameisters entbrannt. Am Ende sprang für diese furiose Aufholjagd der fünfte Platz heraus. Im Schwabentruck-Team um Schorsch Glöckler war man mit diesem Ergebnis hochzufrieden. Doch man hatte die Rechnung ohne die Sportkommissare gemacht, diesmal aber im positiven Sinne. 

Die beiden Dritt- bzw. Viertplazierten David Vrsecky und Antonio Albacete wurden nachträglich mit einer 30-Sekunden-Strafe belegt, da sie die Penalty-Marker überfahren hatten. Nobert Kiss blieb Sieger und Rene Reinert Zweiter. Gerd Körber war damit plötzlich Dritter und bekam den Pokal später von Fabien Calvet überreicht. Damit machte sich Körber auch ein sportliches Geburtstagsgeschenk. Gerd Körbers Kommentar dazu: „Das Rennen war super. An ein solches Wahnsinnsrennen kann ich mich lange nicht mehr erinnern. Die Jungs hatten eine geniale Fahrwerksabstimmung gefunden. Während des Tages wurde es immer wärmer und wir hatten da den richtigen Riecher. Am Ende des Rennens hatte ich aber bemerkt, dass der Motor nicht mehr die volle Leistung hatte.“

Das Warm-Up und das Zeittraining Sonntagfrüh zeigten, dass man tatsächlich nicht die volle Leistung zur Verfügung hatte. Es reichte gerade noch für den 9. Startplatz. Der Start wurde, im Gegensatz zum Vortag, zum Desaster. „Alle fielen am Start über mich her“, wusste Körber nach dem Rennen zu berichten. Am Ende reichte es für einen achten Platz.

Das Positive war, dass man mit Platz 8 beim letzten Rennen des Wochenendes auf der Pole stand. Körber rechnete sich gute Chance auf einen Platz unter den ersten Vier aus. Bereits in der Einführungsrunde bemerkte er allerdings, dass es weder unter die ersten Vier noch unter die Top Ten reichen würde. Der Motor verlor so eklatant an Leistung, dass Körber sich entschied, das Rennen gar nicht erst aufzunehmen. Damit war das Rennen beendet, bevor es begonnen hatte. „Es war eine Katastrophe. Ich hatte keine Leistung mehr. Ich konnte noch nicht einmal mehr die 100km/h erreichen. Daher entschloss ich mich, rauszufahren. Es war mir zu gefährlich mit dem waidwunden IVECO über die Startlinie zu fahren. Im schlimmsten Fall hätte es einen großen Startunfall geben können. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen und habe schweren Herzens entschlossen aufzugeben. Es scheint, dass der Motor gestern mehr abbekommen hat, als wir uns dachten.  Das ist richtig deprimierend, denn wir hatten ein konkurrenzfähigen Truck.“

Das Schwabentruck-Team hat jetzt knapp sechs Wochen Zeit eine intensive Motorenrevision durchzuführen. Dann geht es ins österreichische Spielberg auf den Red Bull Ring. Dort erhält Gerd Körber dann mit dem Österreicher Markus Altenstrasser Verstärkung.