Gerd Körber rockt den Ring

200.000 Zuschauer feiern zwei Podiumsplätze für das Team Schwabentruck Racing und       Mr. Truck Race Gerd Körber.

Team Schwabentruck powered by IVECO holt sich 2 x einen zweiten Platz!

(Zur Info. An einem Rennwochenende werden 4 Rennen zur FIA Europameisterschaft gefahren)


An diesen Truck Grand Prix wird sich das Schwabentruck-Team und Gerd Körber noch lange erinnern. Am Nürburgring gab es wieder volles Haus, und Gerd Körber brannte bei seinem Heimrennen ein Feuerwerk der Emotionen ab.

Im Zeittraining zum Samstagrennen schaffte es Körber auf Platz 8. Das Warm-Up fand am Samstagmorgen nach einem heftigen Regenschauer in der Nacht im Nassen statt. Bei abtrocknender Strecke erreichte man einmal mehr den achten Platz.

Bei strahlendem Sonnenschein wurde das erste Rennen gestartet. Vor der ersten Kurve holte er sich einen Platz gegen Ellen Lohr. Am Ende der ersten Runde musste er sich wieder geschlagen geben. Nun galt es den 8. Platz abzusichern und somit im zweiten Rennen von der Pole Position aus zu starten. Zur Rennmitte wurde Antonio Albacete langsamer. Körber überholte den Spanier kurz vor Rennende und wurde 7. Für das zweite Rennen bedeutete dies weiterhin Reihe 1. Trotz der guten Ausgangslage war Gerd Körber nicht ganz zufrieden. „Ich hatte keine gute Traktion und dazu starkes Untersteuern. Es gab keine Chance, die Vorderleute zu halten oder näher zu kommen.“ 

Der Start im zweiten Rennen war für Körber optimal. Albacete war an der ersten Kurve auf der besseren Linie, übernahm die Führung und fuhr zu einem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg. Körber hatte dagegen alle Hände voll zu tun.

David Vrsecky, Jochen Hahn, Norbert Kiss und Steffi Halm hingen an seiner Stoßstange. Der Tscheche setzte Körber stark unter Druck, aber der Helmlingener machte nicht den kleinsten Fahrfehler. Dahinter bekriegten sich die weiteren Kontrahenten. Damit hatte Körber nur noch Vrsecky format­füllend im Rückspiegel. Am Ende überquerte Körber mit knapp 3/10 Sekunden die Ziellinie vor Vrsecky und holte sich mit Platz 2 nicht nur einen Podiumsplatz, sondern das beste Saisonergebnis. Das gesamte Schwabentruck Team stand Kopf und feierte bei der Siegerehrung ausgiebig. „Das war ein tolles Rennen. Eigentlich bin ich lieber in der Rolle des Jägers als des Gejagten. Ich musste hochkon­zentriert fahren, um David hinter mir zu halten. Ein ganz dickes Lob geht an das ganze Team“, so Körber, und ergänzt „Ich hoffe, Antonio Albacete lädt mich heute Abend zu einem Bier ein - ich habe ihm ein geruhsames Rennen verschafft, während ich unter Druck stand.“

Motivierend war, dass mit Pierre Lahutte der IVECO Brand CEO zu Gast am Ring war.


Sonntag:

Im Zeittraining waren die Positionen für die Super-Pole schnell bezogen, so dass die meisten Race-Trucks an den Boxen abwarteten. In der Super-Pole reichte es diesmal nur zum 9. Platz. Teamchef Georg „Schorsch“ Glöckler beruhigte aber: „Wir müssen nochmal nach der Luft schauen, aber an­sonsten läuft der IVECO rund. Mich wurmt nur, dass die beiden Mädels, Steffi Halm und Ellen Lohr, vor uns stehen.“

Der Start endete für die Spitze am Ende der Start-Ziel-Geraden im Tohuwabohu und Gerd Körber war plötzlich Vierter. Um Platz 3 begann ein harter Dreikampf zwischen Steffi Halm, Gerd Körber und Antonio Albacete. Zur Mitte des Rennens wurde der IVECO schlagartig langsamer und Albacete, Jochen Hahn und René Reinert kamen ohne großen Kampf vorbei.

Am Ende blieb zum zweiten Mal der 7. Platz. Gerd Körber konnte nach dem Rennen den „Leistungs­verlust“ erklären: „Steffi Halm hat meinen rechten Hinterreifen getroffen, meinen Reifen aufgeschlitzt und die Felge beschädigt. Das kann im Zweikampf schon mal passieren. Ein dritter Platz wäre durchaus drin gewesen. Aber so starte ich beim letzten Rennen wieder aus der ersten Reihe.“

Das letzte Rennen zur Truck-Europameisterschaft wurde noch einmal hochdramatisch. Adam Lacko hatte von der Pole-Position den besten Start, Körber konnte sich als Zweiter einreihen. Direkt dahinter flogen die Fetzen. Steffi Halm traf Jochen Hahn, die wiederum wurde von ihrem Teamchef Reinert getroffen und Albacete musste einen sehr großen Bogen nehmen. Das verschaffte den beiden Führen­den Luft nach hinten. Allerdings stürmte Körbers alter Kumpel und Ex-Teamkollege David Vrsecky heran. Der Tscheche hatte sein persönliches Déjà-Vu. Egal, was er machte, es gab einfach kein Durch­kommen am weiß-orangen IVECO. Immer wieder klopfte er von hinten an, aber einen dreifachen Truck-Europameister bringt so etwas nicht aus der Ruhe. Vrsecky musste seinerseits mit einem Auge den Rückspiegel beobachten, denn der schnelle Ungar Kiss wollte den beiden einen Podiumsplatz streitig machen. Doch alle Attacken kamen zu spät. Adam Lacko holte den Laufsieg, dahinter fuhr Gerd Körber wiederum mit 3/10 Sekunden vor Vrsecky auf den zweiten Platz. Der ganze Ring schien eine La-Ola-Welle zu sein. Das gesamte Team und die Fans standen Kopf. Das Team Schwabentruck und die IVECO Vertriebsmannschaft wurden von ihren Emotionen völlig übermannt. Der Fahrer selbst war sprachlos. Später fand ein hochzufriedener Gerd Körber doch Worte zu einem gran­diosen Wochenende. „Bei meinem Heim Grand Prix und vor den Sponsoren und Fans stehe ich unter enormen Druck. 

Bei der letzten Siegerehrung stand mit einem IVECO und zwei Buggyra zum ersten Mal kein MAN auf dem Podest. Das zeigt, dass wir an den Gegnern dran sind. Das Wochenende war für uns alle unbe­schreiblich. Ein großer Dank geht an das Schwabentruck-Team und an IVECO, die mich hier wieder gepusht haben. Aber ich muss das Ganze erst einmal sacken lassen.“

Neben den beiden Podestplätzen war Gerd Körber mit 38 Punkten auch bester deutscher Fahrer auf dem Nürburgring. Mit acht Läufen weniger liegt Gerd Körber zurzeit auf dem 8. Platz der Europa­meisterschaft. Bereits in zwei Wochen geht es für Körber auf ein neues Terrain mit dem IVECO Race-Truck. Das Team startet am 10./11. Juli bei der GR.B Rallyelegende in Saalfelden / Österreich.